Nothilfemaßnahmen in Ostafrika
Seit 1980 bietet der jesuitische Flüchtlingsdienst (JRS) humanitäre Hilfe und Unterstützung für Flüchtlinge und intern Vertriebene Menschen (IDP’s) an. Das ostafrikanische Regionalbüro leistet Nothilfemaßnahmen und bietet Bildungsprogramme in den besonders von der Hungersnot betroffenen Gebieten im Südsudan, Äthiopien und Nordkenia sowie auch in Uganda an.
Das erste Warnzeichen der Hungersnot ist immer das Fernbleiben von Schülerinnen und Schülern, das auf eine Knappheit von Nahrungsmitteln hindeutet. Dann „verschwinden“ ganze Familien, weil sie sich auf die Suche nach Nahrung und Wasser machen. Schließlich melden sich hunderte von Menschen bei den Pfarrgemeinden mit der Bitte um Hilfe und Schutz.
Grundversorgung und Bildung in den Camps
Südsudan
Der Schwerpunkt des ostafrikanischen Regionalbüros liegt derzeit auf Projekten im Südsudan. Das Land kommt nach den Kämpfen im Bürgerkrieg kaum zur Ruhe. Immer wieder flammen Kämpfe in unterschiedlichen Regionen des Landes auf. Ungefähr 1,8 Millionen Menschen sind Binnenflüchtlinge, also Vertriebene im eigenen Land. 3,8 Millionen sind auf Nahrungshilfe angewiesen, ein Drittel der Kinder in den Flüchtlingscamps ist bereits unterernährt. Die am schlimmsten betroffenen Bundesstaaten sind Unity und Bahr el Gazal. In Maban
Äthiopien
933.000 Flüchtlinge, die zweitgrößte Population nach Uganda, leben in Äthiopien. 99% von ihnen stammen aus den Nachbarstaaten: Südsudan, Somalien, Eritrea und Sudan. Wie auch im Südsudan wird versucht den Menschen durch Bildungsprogramme, wie Computertrainings und Englischkurse ein Einstieg in die Lebensrealität zu ermöglichen. Neben sozialer Unterstützung und beruflichen Ausbildungen in den Bereichen Catering und Haarpflege, ist Äthiopien das erste Land der Ostafrika Region, das auch Kinder- und Jugendschutz als Projektpunkt mitaufgenommen hat.
Kenia
Kakuma, im Norden Kenias, gilt als eines der größten Flüchtlingslager der Welt. 186.000 Menschen aus den ostafrikanischen Anrainerstaaten suchen dort Schutz vor Gewalt, Vertreibung und Dürre. Viele resignieren in den Camps. Vor allem die Kinder brauchen Vertrauen in die Zukunft. Einmal im Monat gibt es Essensversorgung: Grundnahrungsmittel werden an die Familien im Flüchtlingslager ausgegeben sowie ein zusätzlicher Geldbetrag, der von der Anzahl der Familienmitglieder abhängig ist.
Die Arbeit der Jesuiten ist mit dem Lager mitgewachsen. Es gibt genau fünf JRS-Zentren, in denen vor allem jene Flüchtlinge Hilfe und Unterstützung finden, die besonderen Schutz brauchen. Entweder, weil sie eine Behinderung haben, an einer mentalen Krankheit leiden oder von sexueller Gewalt bedroht sind.
Bitte um Unterstützung
JRS Ostafrika
Kenia, Südsudan, Äthiopien, Uganda – in diesen vier ostafrikanischen Ländern ist der Flüchtlingsdienst der Jesuiten (JRS) aktiv. „17 Jahre verbringt ein Flüchtling hier durchschnittlich in einem Lager“, sagt Endashaw Debrework. Der äthiopische Jesuit hat den JRS Ostafrika geleitet: „Viele der jungen Leute sind in den Lagern aufgewachsen. Meistens dürfen sie außerhalb der Camps nicht arbeiten und sich auch nicht frei bewegen. Viele verzweifeln daran. Wie im kenianischen Kakuma hilft der JRS in vielen ostafrikanischen Flüchtlingslagern mit psychosozialer Begleitung und mit Bildung. Der Lerneifer der südsudanesischen Kinder auf dem Foto ist mit Händen zu greifen. Noch ist ihr Vertrauen in die Zukunft nicht gebrochen.“