– Theater

Endstation Sehnsucht?

Einen beeindruckenden Theaterabend hat die Theatergruppe TandaRadei unter der Regie von Julia Pröglhöf und Eva Schafranek (Bühne) wieder über hundert Zusehern in der Pfarrkirche Lainz geboten. Die Schauspieler, jugendliche Asylwerber aus Afghanistan mit Freunden und Freundinnen aus Österreich, haben eingeladen zu „Einer Reise ins Nichts“. Von der exaltierten hysterischen Bahn-Touristin über Klassenausflüge, aggressiven Revierkämpfen bis zu Beziehungsdramen – alles begegnet dem Reisenden im Zug. Das Publikum ist bei der Aufführung mit den jungen Schauspielern begeistert mitgegangen. Szenenapplaus hat die Truppe zu Höchstleistungen angespornt. Einer der Höhepunkte war sicher die Zeitreise in eine Liebesbeziehung eines Paares, das mit dem sehnsüchtigen Aufbruch der Jugendlichen ins Glück im Zug beginnt und sechzig Jahre später auf einer Erinnerungstour auf derselben Strecke in verzweifelter Liebe endet. Beeindruckend auch das jüdische Gespenst, das plötzlich mitten im Wahnsinn dieses Lebenszuges auftaucht: zurück­geblieben von der Deportation ins Arbeitslager und plötzlich wieder präsent unter den Menschen erster und zweiter Klasse, die sich vor der Abschiebung ins Nichts fürchten.

Eine durchaus nachdenklich stimmende Produktion voller jugendlicher Lebensphilosophie zwischen Aufbruch aus der Einsamkeit und Sehnsucht nach der Endstation Glück. Danke an die Schauspieler, die Regie, an JRS Österreich, Kardinal König Haus und Erber Group, die die Produktion und die Aufführung in Lainz ermöglicht haben.

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