Gefangen in der Schuldenfalle
Die Welt zeigte Mitgefühl und reagierte auf die Not in Myanmar. Die Jesuiten, inkognito im Land, reagierten mit der „Myanmar Rehabilitation Initiative“ (MRI). Notfallmaßnahmen, Notunterkünfte, Wiederaufbau von Dörfern und das Programm „Zurück in die Schule“ erhielten volle Aufmerksamkeit. Sie begannen das Leben der Bauern zu verstehen. Die Bauern leben in einer qualvollen Ironie: Sie, die die Welt ernähren, leben in Hunger. Die Armut dieser Bauern wird durch falsche Agrarpreispolitik verursacht: In den meisten Entwicklungsländern ist mit dem Verkauf von einem Liter Coca Cola mehr zu verdienen als mit der Produktion von einem Kilo Reis. Finanzielle Not zwingt die Bauern in die Hände von Kredithaien. Landwirte zahlen bis zu 20 % Zinsen monatlich an Kredithaie. Diese Schuldenfalle ist Generationen übergreifend. Bauern verlieren ihre Produktionsflächen an die Kreditgeber. So zieht der Kreislauf der Armut monoton seine Schleifen: Kredit aufnehmen – pflanzen – ernten – Schulden zurückzahlen und wieder Geld aufnehmen. Wenn dann auch noch die Natur die Ernte zerstört, verlieren die Bauern das Land und werden Landarbeiter, ihre Söhne und Töchter werden Gastarbeiter, sehr oft „Sklaven“ in modernen Betrieben.
Hilfe zur Selbsthilfe Anfang 2013 wurde vom MRI ein Programm entwickelt mit dem Ziel, verschuldete Bauern mit liquiden Mitteln auszustatten. Kreditvereine wurden gegründet, die von den Bauerngemeinschaften ab 2018 selbst verwaltet werden sollen. MRI arbeitet in Richtung Gemeinschaftsbildung durch Mobilisierung der Dorfbewohner, Entwicklungsprogramme für Frauen, Stärkung der Bildungsinfrastruktur (Errichtung von Schulen, Lehrerausbildung), Bildung von Bauern-Kooperativen, Selbsthilfegruppen und durch die Finanzierung von Kleinprojekten mit Mikrokrediten. 120 Bauernfamilien wurden unter Vertrag genommen. Die meisten Dörfer wurden damals vom Wirbelsturm zerstört. Der Wiederaufbau war ein mühsamer und schmerzvoller Prozess, verbunden mit traurigen Erinnerungen an die große Zahl der Toten und Verschwundenen in den Dörfern. In einem Dorf starben 488 Menschen. Ein anderes Dorf hat alle Kinder verloren. Die Arbeit in den Dörfern ist somit auf die Entwicklung der armen Gemeinden ausgerichtet: Kredite, Mobilisierung der Gemeinschaft. Mit Hilfe eines begleitenden Forschungsprojektes soll die Politik auf die Lage der Bauern in Myanmar aufmerksam machen.
Anfang 2013 wurde vom MRI ein Programm entwickelt mit dem Ziel, verschuldete Bauern mit liquiden Mitteln auszustatten. Kreditvereine wurden gegründet, die von den Bauerngemeinschaften ab 2018 selbst verwaltet werden sollen. MRI arbeitet in Richtung Gemeinschaftsbildung durch Mobilisierung der Dorfbewohner, Entwicklungsprogramme für Frauen, Stärkung der Bildungsinfrastruktur (Errichtung von Schulen, Lehrerausbildung), Bildung von Bauern-Kooperativen, Selbsthilfegruppen und durch die Finanzierung von Kleinprojekten mit Mikrokrediten. 120 Bauernfamilien wurden unter Vertrag genommen. Die meisten Dörfer wurden damals vom Wirbelsturm zerstört. Der Wiederaufbau war ein mühsamer und schmerzvoller Prozess, verbunden mit traurigen Erinnerungen an die große Zahl der Toten und Verschwundenen in den Dörfern. In einem Dorf starben 488 Menschen. Ein anderes Dorf hat alle Kinder verloren. Die Arbeit in den Dörfern ist somit auf die Entwicklung der armen Gemeinden ausgerichtet: Kredite, Mobilisierung der Gemeinschaft. Mit Hilfe eines begleitenden Forschungsprojektes soll die Politik auf die Lage der Bauern in Myanmar aufmerksam machen.
Erste Erfolge können bereits verbucht werden: Bauern berichten von guten Ernten, die sie dank neuerrichteter Scheunen vor Witterung, Feuer und Flut sichern können. Die zusätzlichen Erträge werden in die Instandhaltung von Maschinen investiert. Auch befreien sich immer mehr Bauernfamilien aus dem Griff der Kredithaie und finden so den Weg in finanzielle Unabhängigkeit zurück. Besonders nachhaltig erweisen sich außerdem die Ausbildungsprogramme für junge Frauen, wodurch ihnen Zugänge zu neuen Berufsfeldern eröffnet wurden. Aber auch die Männer profitieren vom „Farmers Training Program“, wodurch sie über ihre Rechte und Möglichkeiten besser informiert werden. Dies hilft ihnen, sich gegen feindliche Übernahmen oder Landenteignungen durch Großfirmen zu schützen. Besonders erfreulich sind die Meldungen über die neu errichtete (kleine) Schule in Labutta, in der die Kinder endlich täglichen Schulunterricht bekommen können. „Wir haben nun endlich wieder Hoffnung und eine Zukunft.“
Trotz all dieser erfreulichen Berichte wird deutlich, dass die Arbeit der Jesuiten noch nicht zu Ende ist. Viele Projekte bedürfen weiterhin der Betreuung durch unsere Partner vor Ort. Gerade die Schule und Weiterbildungsprogramme können nur durch Fremdunterstützung finanziert werden. Bitte helfen Sie, dass wir den Deltabewohnern von Labutta weiterhin eine Hoffnung und Zukunft schenken können.