Landwirtschaftliche Ausbildung in Sambia
Das landwirtschaftliche Ausbildungszentrum Kasisi wurde 1974 von den Jesuiten in Sambia gegründet. Während anfänglich noch auf den Einsatz von Pestiziden zurückgegriffen wurde, begannen die Jesuiten bereits 1990, sich auf ökologische Landwirtschaft zu fokussieren. Von Anfang an war die Ausbildung von Kleinbauern das zentrale Anliegen. Aktuell werden insgesamt 17 Kurse angeboten, in welchen die Teilnehmer sich mit Themen wie biologischem Gemüseanbau, nachhaltiger Forstwirtschaft, Viehzucht, Imkerei und vielem mehr beschäftigen. Jährlich kommen bis zu 1.000 Teilnehmer zu den Kursen, mindestens 30% davon müssen laut eigenen Vorgaben Frauen sein. Damit die Kursteilnehmer Gelerntes ausprobieren und in der Praxis anwenden können, betreibt das Ausbildungszentrum eine eigene Landwirtschaft mit momentan 100 Hektar bewässertem Land und 200 Stück Vieh. Durch die Bewässerung besteht die Möglichkeit zweimal im Jahr zu säen und zu ernten. In der Regenzeit wird Mais und Soja angebaut, in der heißeren Trockenzeit dagegen Hafer, Gerste und Weizen.
Auf eigenen Füßen stehen
Eine der großen Herausforderungen und Schwerpunkte für KATC ist die Vermarktung der eigenen Produkte. Momentan werden in Kasisi bereits Käse, Joghurt und Sahne hergestellt. Durch die direkte Veredelung der Milch können höhere Erlöse erzielt werden. Zudem werden mit einer eigenen Mühle Vollkornmehl und verschiedene Sorten von Weizengrieß gemahlen. Um finanziell auf eigenen Füßen stehen zu können, möchte KATC die Weiterverarbeitung der eigenen Produkte in Zukunft weiter intensivieren und ausbauen. Gleichzeitig wird die Herstellung der Milch- und Getreideprodukte in das Kursprogramm aufgenommen, damit auch die Kleinbauern von dem Wissen profitieren können.
Neue Ziele

In den umliegenden Dörfern von Kasisi leben etwa 100 Familien von der Landwirtschaft. Ihre Felder werden von den Bewässerungsan-lagen des KATC mitversorgt und sie bekommen Schulungen im ökologischen Gemüseanbau. Durch die Nähe zu Lusaka haben sie gute Absatzmöglichkeiten und können ihr Einkommen erheblich steigern. Das bedeutet drei Mahlzeiten am Tag, genügend Geld, um die Schulgebühren ihrer Kinder zu bezahlen und ihre Häuser zu renovieren. Manche Familien können sich sogar ein eigenes Fahrzeug leisten, um ihre Produkte auf den Markt zu brin-gen und auch für andere Familien den Trans-port zu übernehmen. Im aktuellen Nationalen Entwicklungsplan der sambischen Regierung ist die ökologische und vor allem die klimafreundliche Landwirtschaft eines der vorrangigen Ziele. Dadurch ermutigt, möchte das KATC wachsen und hat nun die Möglichkeit, weitere 100 Hektar Land zu bebauen. Hierfür benötigt es weitere Investitionen, denn die Fläche muss gerodet und vor allem bewässert werden.