Chancengleichheit fördern

Peru gilt als Schwellenland mit einer aufstrebenden Wirtschaft, steigenden Exportumsätzen von Bodenschätzen, einer der größten Fischfangindustrien der Welt und einer in den letzten Jahren deutlich gesunkenen Armutsrate der Gesamtbevölkerung. Doch der wirtschaftliche Aufschwung hat auch seine Schattenseiten. Im Nordwesten des Landes kann man ein massives Ungleichgewicht zwischen Stadt und Land, Privatexporteuren und Familienbetrieben feststellen. Es fehlt den Menschen vor allem an technischem Knowhow. Die Wasserleitungen werden aus verunreinigten Bewässerungsanlagen gespeist. Der Wasserzugang für die Bevölkerung ist auf drei Stunden täglich beschränkt. Die verfügbaren Nahrungsmittel sind auf die durch die Familien angebauten Produkte reduziert, was oft zu Mangel- und Unterernährung führt. Trotz mehrerer regionaler Bildungszentren fehlt bis heute ein Schulangebot für Kleinkinder am Land.
Förderung der Bauern
In Gemeinschaft mit BIOMIN unterstützen wir ein Projekt zur Verbesserung der sozialen Lage und Wettbewerbsfähigkeit armer Familien in der Provinz Sullana. Durchgeführt wird es von der Jesuitenorganisation CIPCA (Centro de Investigacion y Promoción del Campesinado). Über einen Zeitraum von vier Jahren wird die Landbevölkerung durch professionelle Ausbildungen in Organisations- und Ertragsmanagement geschult, um ihre Produktion und Handelsabläufe zu modernisieren. Dadurch steigern kleine Familienbetriebe ihre Wettbewerbsfähigkeit mit größeren Betrieben. Die Schulungen umfassen Unterrichtseinheiten zur Dorf- und Gemeindeverwaltung, worunter auch die Organisation und Konstruktion von sanitären Anlagen und Wasserleitungen fallen. Ein besonderes Augenmerk wird auf eine aktive Zusammenarbeit zwischen den Familienverbänden gelegt.
Selbständig wirtschaften
Den Frauen und Männern werden Einblicke in den Umgang mit Mikrokrediten und Unternehmensmanagement geboten. Das Projekt bringt eine Verbesserung der Nahrungsversorgung und Bildungsangebote für Kleinkinder. Das Ziel des Projektes ist einerseits die Förderung von Chancengleichheit armer Familien auf dem peruanischen Handelsplatz. Andererseits erhalten Frauen und Männer das technische und ökonomische Knowhow, um künftig selbständig und ertragreich zu wirtschaften. Wir bieten somit eine konkrete Hilfe zur Selbstentwicklung einer gesamten Region. Mehr als zweitausend Familien (mit jeweils fünf bis sechs Familienmitgliedern) haben sich dem Projekt angeschlossen.
Pascal Meyer SJ