Mit Menschen unterwegs
„Was bringt die Katholische Kirche der chinesischen Gesellschaft?“ Für Johannes Baptist Zhang war der pragmatische Zugang der Studierenden zum Thema Religion eine entscheidende Erfahrung. „Es ist nicht genug, dass wir das Evangelium predigen und eine katholische Zeitung herausgeben. Besonders wenn wir an die grosse Zahl derer denken, die noch gar nichts vom christlichen Glauben gehört haben. Sie brauchen das Zeugnis der tätigen Nächstenliebe.“ Die katholische Kirche muss der chinesischen Gesellschaft auch ihr soziales Gesicht zeigen. Sie muss Antworten finden für eine Gesellschaft, die sich rasch verändert und entwickelt.
Ricci Volunteers
„Ich heisse Maria, Maria nicht Mary!“- Die junge Frau, die uns vom Bahnhof abholt, ist selbstbewusst und gut ausgebildet. Sie gehört zur Schwesternkongregation der Helferinnen. Ein Orden, der schon vor der Kulturrevolution in Hebei gegründet wurde. In Shijiazhuang arbeiten die Schwestern mit Jinde Charities zusammen und betreiben ein Altersheim. Maria hat in Boston studiert und lange das Ricci Freiwilligen Programm von Jinde Charities geleitet, ein Kooperationsprogramm mit den Jesuiten. Wir helfen bei der Finanzierung dieses Programmes, das jährlich 30 Freiwillige in ganz China entsendet und begleitet. Die Mehrzahl der Teilnehmerinnen sind Studierende an den Universitäten Chinas, die mit der Jugend- und Studentenarbeit der Jesuiten in Kontakt gekommen sind.
Seniorenheim und Schulungszentrum
Seit über dreizehn Jahren steht Jinde im Dienst älterer Menschen. Für diese Arbeit hat Jinde ein Haus gemietet und zahlt dafür 300.000 RMB pro Jahr. Das ist eine grosse finanzielle Belastung. Um mehr Obdachlose und ältere Menschen betreuen und Schulungsprogramme für das Personal anbieten zu können, wird der Bau eines Sozial- und Schulungszentrums geplant. Das neue Jinde-Haus wird Dienstleistungen in drei Bereichen anbieten: Für gesunde ältere Menschen Heimservice mit Mittagessen und Organisation von Freizeitgruppen. Für ältere Menschen, die eine leichte Krankheit haben, Begleitung durch Ärzte, Kontakte in Krankenhäuser, Rehabilitation und Erholung nach dem Krankenhausaufenthalt. Für ältere Menschen, die nicht in der Lage sind, sich um sich selbst zu kümmern, wird ein umfassendes Service mit Pflege, medizinischer Versorgung bis hin zur Hospizpflege eingerichtet.